Kaminabend am Burggymnasium – Diskussionsrunde zum Thema „Feedback“

Am Abend des 29.01.2024 versammelten sich einige Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte des Burggymnasiums in der Aula der Schule, um sich zum Thema „Feedback“ auszutauschen. „Feedback- und Diagnoseinstrumente“ sind seit einigen Jahren ein Entwicklungsschwerpunkt des Schulprogramms des Burggymnasiums. Angewendet werden diese Instrumente derzeit vorwiegend, um Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, ihre individuellen Stärken und Schwächen zu reflektieren. Die Forderung nach einem (verbindlichen) Feedback auch für Lehrkräfte wurde im Rahmen der Schulkonferenz aufgeworfen, diese sollte im Rahmen des Kaminabends diskutiert werden.

Als Argument für ein verbindliches Feedback wurde unter anderem der Verweis auf die gängige Praxis in vielen anderen Berufen angeführt, in denen Feedback ein etablierter Bestandteil des Professionalisierungsprozesses sei, der auch auf den Lehrberuf übertragen werden sollte, um die Unterrichtsqualität zu verbessern. Auch gebe es den Schüler:innen die Möglichkeit, bereits in der Schule einzuüben, konstruktive Rückmeldungen zu geben, so wie es im Menschenbild der Kerncurricula gefordert ist. Außerdem könne es dazu beitragen, das Beziehungsverhältnis zwischen Lehrkraft und Schüler:innen zu stärken. Eine Feedbackkultur könne helfen, mittelfristig Hemmung von Schüler:innen zu reduzieren, ihre Bedenken und Anregungen vor Ihren Lehrkräften zu artikulieren. So erklärte eine Schülerin u.a.: „Wenn man Feedback gegeben hat, fühlt man sich besser verstanden und mitgenommen“.

Vorwiegend einig waren sich Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte, dass regelmäßiges Feedback eine positive Wirkung auf die Unterrichtsqualität und auf die Beziehung zwischen Schüler:innen und Lehrkräften haben wird. Ob dieses Feedback allerdings verpflichtend durchgeführt werden sollte, wurde kontrovers diskutiert. Feedback-Gegner können nicht durch eine Verpflichtung überzeugt werden, wurde unterer anderem als Gegenargument angeführt. Man solle eher Hilfen anbieten, um Ängste und Befürchtungen seitens der Lehrkräfte abzubauen.

„Schön, dass es an der Burg Feedbacküberlegungen gibt, das ist nicht selbstverständlich,“ lobte ein Elternteil während der Veranstaltung. Nicht nur, ob sondern auch wie ein gelingendes Feedback gegeben werden sollte, wurde am Kaminabend diskutiert. Dabei wurde ein Mix aus digitalem und analogem Feedback gewünscht, das durch direkte Gespräche ergänzt werden sollten. Dabei wurde angemerkt, dass direkte Rückmeldungen der Schüler:innen an die Lehrkraft voraussetzen, dass bereits ein funktionierende Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde. Die Hürde eines anonymen, digitalen Feedbacks seien geringer.

Ein Kaminabend, als Möglichkeit mit Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften ins Gespräch zu kommen, fand am Burggymnasium bereits zum zweiten Mal statt. Da die Teilnehmenden diesen als lohnend empfunden haben, plant das Burggymnasium einen jährlichen Kaminabend zur festen Institution der Schule zu machen.

HA

 

Dieser Beitrag ist auch in der Wetterauer Zeitung am 09.02.2024 erschienen.