1. Mai 2019

Die Einführungsphase (E1/E2) am Burggymnasium

Um den unterschiedlichen Schulbiografien unserer Schüler:innen Rechnung zu tragen, steht die Einführungsphase im Zeichen der Integration, Kompensation und Neuorientierung.

Der Unterricht der E-Phase findet im Klassenverband statt, um die Orientierung im neuen Schulsystem sowie pädagogische Stabilität zugunsten einer erhöhten Lernkonzentration zu gewährleisten. Die Klassengemeinschaft bedeutet kontinuierliche Begleitung durch eine Klassenleitung und das unterrichtende Lehrer:innenteam. Zudem stärken feste Lerngruppen das Zusammengehörigkeitsgefühl und soziale Miteinander. Die Einteilung der Schüler:innen in die zehn Klassen der E-Phase erfolgt durch eine bewusste Zusammenführung von Abgängern von Gymnasien, von kooperativen Gesamtschulen, von integrierten Gesamtschulen und von Realschulen. Zudem finden ggf. weitere Kriterien wie die Wahl der zweiten Fremdsprache und der Fächer Darstellendes Spiel, Kunst bzw. Musik sowie der Wahl von Ethik bzw. Religion Berücksichtigung.

Französisch bzw. Spanisch werden als neu beginnende Oberstufenfremdsprache zum ggf. nachträglichen Erwerb der obligatorischen zweiten Fremdsprache angeboten. Französisch, Spanisch und Latein werden zudem als fortgeführte zweite Fremdsprache angeboten.

Die Klassenleitungen spielen gemäß dem Schulprogramm im Beratungskonzept des Burggymnasiums eine tragende Rolle bei der persönlichen Schullaufbahnberatung der Schüler:innen. Daher werden mit Beginn der E-Phase regelmäßig Klassenleitungsstunden zur Verfügung gestellt. Diese Stunden dienen neben der persönlichen Schullaufbahnberatung und der Abklärung organisatorischer Dinge nicht zuletzt auch der Förderung der Identifikation mit der Klasse und Schule.

Zudem finden zwischen den Herbst- und Weihnachtsferien für die E1 pädagogische Klassenkonferenzen statt, um gemeinschaftlich leistungsschwache und -starke Schüler:innen erkennen und fördern und bei Schwierigkeiten ggf. reagieren und gegenzusteuern zu können. Im Anschluss daran führen die Klassenleitungen mit allen Schüler:innen ihrer Klasse ein individuelles Beratungsgespräch.

Einen weiteren wichtigen Baustein zur Orientierung in der E-Phase stellt die fächerübergreifende „Berufsorientierung“ (BO) mit eigenem Curriculum dar (PROFI = Profilbildung, Fähigkeiten, Interessen). Die PROFI-Stunden eröffnen den Schüler:innen weitere Perspektiven jenseits des Fachunterrichts. Denn für eine heterogene Schülerschaft mit heterogenen Fähigkeiten sind ggf. außer der allgemeinen Hochschulreife auch andere Abschlüsse wie z. B. die Fachhochschulreife oder eine berufliche Ausbildung zielführend. Daher findet das obligatorische zweiwöchige Betriebspraktikum in der E2 statt und wird in PROFI-Stunden durch die Lehrkraft im Fach Politik und Wirtschaft begleitet.

Um möglichst viele Schüler:innen zu befähigen, erfolgreich in der Qualifikationsphase (Q1-4) mitarbeiten zu können, ist das viel zitierte „Fordern und Fördern“ ein Grundprinzip des Burggymnasiums. Daher werden zur Kompensation von unterschiedlichen Lernständen neben Mathematik auch das Fach Deutsch sowie alle Fremdsprachen durchgängig vierstündig unterrichtet. Zudem gibt es 14-tägig zwei „Kompensationsstunden“, die verbindlich in den Stundenplan integriert sind.

Zum Erwerb bzw. der Festigung von überfachlichen Basiskompetenzen dienen in der E1 u. a. das obligatorische im Stundenplan verankerte Fach „Medienbildung“ (vgl. Medienbildungskonzept auf der Homepage) sowie die Studienwoche vor den Herbstferien. Während in der Medienbildung der adäquate Umgang mit Medien im Fokus steht, soll die Studienwoche vor allem dem projektorientierten Arbeiten sowie der Teambildung dienen.

Um die Grundunterrichtsversorgung und somit die Erfolgschancen der Schüler:innen – insbesondere auch im Hinblick auf die Abiturprüfungen – zu gewährleisten, hat das Burggymnasium ein Vertretungskonzept entwickelt. Bei Unterrichtsausfall unterliegen die Schüler:innen nicht der Anwesenheitspflicht in der Schule, haben aber die Verpflichtung, bereit gestellte Aufgaben abzuholen und bis zur nächsten Unterrichtsstunde zu bearbeiten. Sollten keine Aufgaben vorliegen, bearbeiten die Schüler:innen der E-Phase Aufgaben aus einem dafür bereit gestellten Aufgaben- und Materialpool. Die durch die jeweiligen Fachschaften erstellten Materialien dienen der Unterstützung selbstständigen Lernens, auch im Sinne selbstständiger Recherche. Hierbei werden fachwissenschaftliche, methodische und pädagogische Unterrichtsinhalte vertieft und wiederholt. Die Schüler:innen arbeiten dann an den Grundkompetenzen des entsprechenden Faches.