„Kaum glauben“ konnte es Herr Baumgarten, als er unlängst in einem Telefonat mit Herrn Landrat Weckler erfuhr, dass der Schulsanitätsdienst des Burggymnasiums den diesjährigen Wetterauer Schulpreis gewonnen hat. Seine Freude darüber war jedoch umso größer, wie er in seiner Rede bei der Preisverleihung am 10.11.23 in der Aula des Burggymnasiums bekräftigte. Es sei ihm eine große Ehre, stellvertretend für die ganze Schulgemeinde, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen.
Der Wetterauer Schulpreis wird einmal im Jahr vom Wetteraukreis für besonders herausragende Leistungen und Engagement in den Bereichen Umwelt, Soziales, Kultur oder Sport verliehen und ist neben einer Urkunde mit einem Preisgeld von 2500 € verbunden. In diesem Jahr fiel die Entscheidung der siebenköpfigen Jury auf den Schulsanitätsdienst des Burggymnasiums, der durch ein schlüssiges Gesamtkonzept aus Ausbildung, Vernetzung, Integration der Schulgemeinde und Nachwuchsbildung für den Rettungsdienst überzeugte.
Bei der Preisübergabe unterstrich Landrat Weckler, dass es vor allem dem Leiter Julian Schenk zu verdanken sei, dass das Burggymnasium über einen so stark aufgestellten Schulsanitätsdienst (SSD) verfüge. Dieser habe den SSD vor fünf Jahren gegründet und mit den Schüler:innen kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei habe er nicht nur sein fachliches Know-how, das er als Führungskraft im Katastrophenschutz des Landes Hessen vor seinem Eintritt in die Laufbahn als Lehrkraft erworben habe, einfließen lassen, sondern auch Verzahnungen mit zahlreichen Kooperationspartnern aufgebaut. Dazu zählen u.a. das Jugendrotkreuz Friedberg, die DRK-Bereitschaft-Marburg-Mitte sowie Ärzte und Apotheken aus Friedberg, der Rotary-Club Bad Nauheim und der Rewe Center Bad Nauheim. „Der SSD am Burggymnasium ist etwas Besonderes und hat damit auch Vorbildcharakter“, resümierte Weckler bei der Preisübergabe.
Vor fünf Jahren, als der SSD als Arbeitsgemeinschaft der Schule ins Leben gerufen wurde, war dieser Weg noch nicht klar, da sprichwörtlich bei „Null“ mit der Arbeit begonnen wurde. Es gab weder einen geeigneten Raum noch die notwendige Ausrüstung. Dank des großen Engagements von Herrn Schenk und der Unterstützung durch einige Sponsoren konnte der SSD schnell seine Arbeit unter dem Motto „Gemeinsam helfen und Leben retten“ aufnehmen. Dabei stehe sowohl die Gemeinsamkeit im Vordergrund, um das „Miteinander zu stärken und füreinander da zu sein“ als auch „das Leben retten, uneingeschränkt zu helfen“, erklärte Schenk.
Seit der Gründung leistet der SSD wertvolle Arbeit zum „Wohle der Schule“. Diese wird deutlich durch die tägliche Bereitschaft zur Hilfe, die Organisation und Durchführung einer jährlichen Blutspendeaktion
oder die Planung und Abwicklung eines schulweiten DKMS-Registrierungstages. Die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, die vom Jugendrotkreuz veranstaltet werden, spiegelt die besondere fachliche Qualität des SSD wider. Wiederholt gelang es, sich gegen andere Wettbewerbsgruppen des JRK durchzusetzen. 2022 ging der SSD sogar als Sieger aus dem Landeswettbewerb und konnte so am Bundeswettbewerb teilnehmen.
Einen Einblick in das professionelle Handeln des SSDs bekamen die Anwesenden nach der Schulpreisübergabe. In einer Rettungssimulation wurde eine Notfallsituation in einem Klassenraum nachgestellt, bei der ein Schüler nach einem schwierigen Gespräch mit einer Lehrerin einen epileptischen Anfall erlitt. Der hinzugerufene SSD kümmerte sich vorbildlich sowohl um den Patienten als auch um die restlichen Beteiligten, die geschockte Lehrerin und eine Schülerin. Gekonnte Handgriffe bei der Überprüfung des Blutdrucks, stabiler Seitenlage und Pulsoximetrie überzeugten die Besucher ebenso wie die sozialen Aspekte des Einsatzes, dem Kontakt zum Patienten und dem Umgang mit den weiteren Beteiligten.
(HA)
Die Pressemitteilung des Wetteraukreises zur Preisverleihung finden Sie hier:
Die Wetterauer Zeitung berichtete auch am 23.11.2023 über die Preisverleihung.
Ein Artikel zur bevorstehenden Preisverleihung ist in der Wetterauer Zeitung am 20.10.2023 erschienen.