Webinar: Ozeane – Zeugen und Akteure des Klimawandels

Am Mittwoch, dem 27.09.2023, hatten die Biologieleistungskurse der Q3 die Möglichkeit an einem Online-Webinar, mit dem Thema „Ozeane: Zeugen und Akteure des Klimawandels“, teilzunehmen. Angeboten wurde dies vom Dachverband Geowissenschaften und dem Vbio (Verband Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland), organisiert wurde die Veranstaltung durch Frau Rösel-Hillgärtner. In zwei Kurzvorträgen wurde den Schüler:innen nähergebracht, welche Auswirkungen der Klimawandel auch auf die Ozeane hat.

Ein Vortag von Herrn Dr. Tobias Bayr beschäftigte sich mit dem Klimawandel allgemein und in einem weiteren referierte Herrn Prof. Dr. Dirk Erpenbeck zum Thema Korallenriffe und ihrem Einfluss auf das Klima und den Menschen.

Dr. Tobias Bayr gab einen ganz anderen Einblick in das Thema Klimawandel. Viele neue und interessante Informationen konnten dadurch gewonnen werden. Dass die Erde nicht Erde heißen sollte, sondern eigentlich eher Ozeanien, da 71 % der Erde aus Wasser bestehen, ist nur eine davon. Aber auch die durchschnittliche Tiefe der Ozeane, die bei 3680 Metern liegt, oder die tiefste Stelle bei 11.000 Metern, sind Aspekte, die dabei angesprochen wurden. Des Weiteren wurde darüber berichtet, dass es sich bei der Erderwärmung vielmehr um eine Ozeanerwärmung handelt, da über 93 % der Wärme von den Ozeanen aufgenommen werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der aufgegriffen wurde, ist, wie man statt des Begriffs des Klimaschutzes auch ganz einfach Menschheitsschutz nutzen kann. Nur ein Beispiel für die passendere Nutzung dieses Begriffs ist der Anstieg des Meeresspiegels, vor allem durch das Schmelzen der Gletscher. Dies stellt wiederum eine Bedrohung für die gesamte Menschheit dar. Zudem wurde die Komplexität des Klimawandels durch das sogenannte Eisbergmodell veranschaulicht. Es ist nicht möglich, alle Ursachen für den Klimawandel zu erkennen. Demnach sind nur 10 % für den Menschen sichtbar, die restlichen 90 % sind nicht deutlich erkennbar. Sie befinden sich wortwörtlich „unter der Wasseroberfläche“.

Der zweite Vortrag knüpfte direkt thematisch an, da es um Korallenriffe und ihre Einflussnahme auf den Klimawandel ging. Korallenriffe können auch als „Regenwälder der Ozeane“ bezeichnet werden. Es gibt dort mehr als zwei Millionen Arten, von denen jedoch bis jetzt nur ca. 100.000 identifiziert wurden. Auch dienen Korallenriffe als eine Art „Unterwasserstadt“, in welcher die verschiedenen Arten unterschiedliche Aufgaben erfüllen und so ein gemeinsames Zusammenleben ermöglichen. Ein Korallenriff stellt also ein eigenes und faszinierendes Ökosystem dar, in dem jedes Lebewesen seine eigene Aufgabe hat. So fungieren Schwämme beispielsweise als Kläranlagen, da sie das Wasser filtrieren oder Fische als Abbrucharbeiter, die an den Korallen knabbern. Durch Algen wird die Energieversorgung gewährleistet.

Korallenriffe findet man in warmem, nährstoffarmem Wasser mit viel Licht. Auch für den Menschen bieten sie viele Vorteile. So schützen sie vor Hurrikans, dienen als eine ansprechende Touristenattraktion und können für den Menschen auch eine „blaue Apotheke“ darstellen.

Doch leider befinden sich Korallenriffe derzeit in einem schlechten Zustand. Nur noch drei Prozent sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Ursachen dafür sind Überfischung, falsche Fischfangmethoden, Chemikalien oder auch die Einlagerung von Mikroplastik, also alles vom Menschen verursachte Probleme. Des Weiteren „ertrinken“ die Korallenriffe durch den Anstieg des Meeresspiegels und durch die ständige Erwärmung haben sie keine Zeit sich zu erholen.

Doch was kann jeder Einzelne von uns dagegen tun? Wie immer ist ein wichtiger Punkt, den Ausstoß von CO2zu reduzieren, keine Souvenirs und Muscheln aus den Riffen zu kaufen oder sich an Riffschutzaktionen zu beteiligen – alles das sind Möglichkeiten, einen Schritt in die richtige Richtung zu tun.

Jacqueline Metzger & Nathalie Rotter (LK Bio RH, Q3)