Von Spider-Man, Alpakas namens Günther und einem spannenden Abend bei der 16. Preisverleihung des OVAG-Jugendliteraturpreises

Am Donnerstag, den 12.09.2019, fand in der OVAG-Hauptverwaltung in Friedberg die 16. Preisverleihung des OVAG-Jugendliteraturpreises statt. Nach einem musikalischen Einstieg mit der Sängerin Nashi Gan Sho startete der OVAG-Vorsitzende Rainer Schwarz mit einer inspirierenden Rede. Es steckten in der Rede versteckte und offensichtliche Zitate aus den literarischen Werken der Einzelpreisträger. Er sprach davon, eigene Wege zu gehen, und zog auch Verbindungen zu anderen literarischen Werken wie zum Beispiel Franz Kafkas „Verwandlung“. Die Geschichte, auf die er sich dabei bezog, hatte, ähnlich wie die Verwandlung, ein überraschendes Aufwachen zur Grundlage. In Kafkas Werk handelte es sich dabei um ein Insekt, in dem Werk der Einzelpreisträgerin um ein Alpaka. Daher hatte die eher kurze Rede einen sehr literarischen Touch. Der diesjährige Laudator war kein geringerer als Denis Scheck, ein renommierter Literaturkritiker. Zu Beginn verstand er es, das Publikum in seinen Bann zu ziehen, schon durch die Art auf die Bühne zu treten: Indem er sich das Mikro förmlich schnappte, als der Vorsitzende zu Ende sprach und ihn ankündigte. Es fiel auf, dass die Rede eher als Art der Inszenierung vonstattenging, also auch eher das literarische Verarbeiten der Werke zum Inhalt hatte. Seine Rede war gegen Mitte und Ende geradezu pathetisch, als er sagte, lesend könne man „die Welt verstehen“ und unsere „Todesängste bannen“. Er beantwortete eine Frage Stefan Raabs, „Wozu solle man lesen?“, mit der Antwort: „Lesend kann man tausend Leben leben, aber nur einmal sterben.“ Lesen sei eine Möglichkeit, Grenzen zu überschreiten: Grenzen der Zeit, des Ortes, der Vorstellung des Möglichen. Beim Lesen könne man sich ganz auf sich selbst konzentrieren. Nach einer weiteren Pause, in der man „Spider-Man“ und andere Lieder zu hören bekam, begann die Preisverleihung mit den Gruppen- und Sonderpreisen und den darauffolgenden Einzelpreisträgern. Auch dieses Jahr gewann das Burggymnasium Friedberg zwei Gruppenpreise: Der Deutsch-LK von Frau Lautenschläger mit ihren „Poetry Slams“ und der Deutsch Grundkurs von Frau Agbulut mit den „Märchen 2.0“. Die Gruppenpreise waren mit jeweils 200€ dotiert. Begleitet und im Namen der Schulleitung beglückwünscht wurden sie von der Leiterin des Fachbereichs I Ute Optenkamp. Außerdem durfte das Burggymnasium einer ehemaligen Schülerin gratulieren: Pia Bonn war ebenfalls erneut unter den Einzelpreisträgern vertreten. Sie darf somit den Literatur Workshop in Bad Kissingen besuchen, bei dem die Einzelpreisträger mit renommierten Autorinnen und Autoren ihre Texte noch mal überarbeiten und lernen, sie vorzulesen, bevor sie im Januar nächsten Jahres auf die Vorlese-Tournee gehen. Alles in allem war es ein spannender Abend, den man nach der Preisverleihung mit einem Abendessen in der hauseigenen Mensa ausklingen lassen konnte.

 

(Anastasia Oster, Q3)

Alle Einzelpreisträgerinnen- und träger der 16. Preisverleihung

Pia Bonns Eltern nehmen ihre Auszeichnung als erneute Gewinnerin eines Einzelpreises entgegen, die aktuell als Au-pair in Paris ist.

Gewinner des Gruppensonderpreises: Frau Agbulut mit Vertreterinnen ihres Q3 Grundkurses Deutsch

Gewinner des Gruppensonderpreises: Frau Lautenschläger mit Vertreterinnen ihres Q3 Leistungskurses Deutsch