Cheat-GPT to Teach-GPT

Am 12.01.24 versammelten sich die Schüler:innen des Erasmus+ Projektes des Burggymnasiums Friedberg gegen 10:30 Uhr, um nach Potsdam zu fahren und an einer Challenge des Hasso Plattner Institut (HPI) teilzunehmen.

Sechs Schüler:innen der E- und Q-Phase nahmen diese, durch den Streik sehr zäh erscheinende Reise auf sich, um abends – und sogar pünktlich – für die am nächsten Morgen beginnende Challenge bereit zu sein.

Am pompösen HPI in Potsdam angekommen, warteten alle gespannt auf das Startsignal der leitenden Kraft Claire Patzig. Kaum war dieses gegeben, schwärmten die jeweiligen Gruppen aus. Auch online schalteten sich Teilnehmer:innen sowie die Jury aus verschiedensten Ländern hinzu.

Auf Grundlage von unterschiedlichen Methoden beschäftigten sich alle intensiv mit der Frage, wie mit künstlicher Intelligenz umgegangen werden kann. Der Fokus lag dabei darauf, sich mit der damit verbundenen Angst zu beschäftigen und eine Lösung zu finden, mit ihr umzugehen und sie gegebenenfalls durch eine sinnvolle technologische Lösung zu zerstreuen.

Die Ideen sprudelten und überall sah man, wie nach und nach Konzepte entwickelt wurden. So werkelten auch die Schüler:innen des Burggymnasiums fleißig, mit viel Hingabe und Vergnügen, bis in die späte Nacht an zwei Projekten „Cheat-GPT“ und „Hyperfokus on minorities?“. Letzteres beschäftigte sich mit der Entwicklung eines Siegels, das alle KIs kennzeichnet, die absolut vorurteilsfrei arbeiten, um vor schematischer Ausgrenzung zu schützen. Das andere Projekt „Cheat-GPT“ verfolgte die Idee, Chat-GPT nicht zu nutzen, um damit seine Hausaufgaben zu erledigen und dabei nahezu nichts zu lernen, sondern eine Alternative für die Schule zu schaffen, um aktiv mit ihr zu lernen und sie als Unterstützung zu nutzen.

Am nächsten Tag stand die Entscheidung der Jury an, welche Gruppen die besten Ideen entwickelt hatten. Daher wurde intensiv an der Fertigstellung und Optimierung der Projekte gearbeitet. Danach hieß es abwarten und siehe da: Zwar schaffte es das Projekt „Hyperfokus on minorities“, nicht in die engere Auswahl, dafür wurde „Cheat-GPT“ unter die Top10 der insgesamt ca. 30 Gruppen gewählt. Das Projekt wurde vorgestellt und besonders das kooperative Arbeiten von Schüler:innen und Lehrer:innen an dem Chat-GPT Assistenten wurde positiv bewertet. So wird aus “Cheat-GPT” “Teach-GPT”!

Trotz der genialen Idee konnte die Gruppe die Jury nicht völlig überzeugen. Die Gewinner der Challenge trugen den Namen „AInsight“ und stachen mit ihrer Idee heraus, vor der Benutzung von Chat-GPT anzuzeigen, wie viel Energie und Wasser man bei jeder Aktion mit Chat-GPT verbraucht, um den Nutzer zum Hinterfragen der Notwendigkeit der Aktion zu bringen.

An ihren Aufgaben konnten die Schüler:innen trotzdem wachsen, auch ohne den Hauptpreis zu gewinnen. Sie hatten ein spaßiges, lehrreiches Wochenende und freuen sich schon auf die nächste Herausforderung, der sie sich stellen können, um ihren Teil zu einer besseren Zukunft beitragen zu können. Neben der Projektarbeit kam auch die Kultur an diesem Wochenende nicht zu kurz. Am Abend erkundete ein Teil der Gruppe Schloss Sanssouci und einen benachbarten finsteren Wald, ein anderer Teil schaute sich von Edvard Munch gemalte Wälder und Landschaften im Museum Barberini an.

Mariella Kunze

Von links nach rechts: Amelie Mauser, Luisa Schöfer, Eliana Morell, Mariella Kunze, Cedric Bauer, Elias Heidrich

Dieser Beitrag ist auch in der Wetterauer Zeitung am 24.01.2024 erschienen.