#staywithMoria-Projekt: Dank für einen grandiosen Erfolg

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern,

 

Sie alle haben in den letzten Wochen zweifellos mitbekommen, mit welchem immensen Einsatz die Schülerinnen und Schüler unserer Schule unter der Leitung von Herr Schäfer das humanitäre Projekt zur Unterstützung der in Moria gestrandeten Flüchtlinge betrieben und vorangebracht haben. In der Summe sind dabei fast 50.000 EURO an Spenden eingegangen, hunderte Weihnachtspäckchen gepackt worden sowie unzählige Decken, Handtücher, Hygieneartikel abgegeben worden. All dies wurde in den letzten Tagen in vielen Stunden Handarbeit verpackt, geordnet und an die Verladestellen gebracht. Zweifellos gab es auch Situationen, in denen dieses Projekt ungeahnte und unabsehbare Dimensionen annahm, aber auch diese wurden bestens bewältigt. Selbst dem Hessischen Rundfunkt sind diese Aktivitäten nicht verborgen geblieben und wir dürfen auf eine weitere mediale Begleitung hoffen, wenn das Projekt im Frühjahr/Sommer beendet werden wird.

 

Viele von Ihnen haben dabei tatkräftig mitgeholfen. Ihnen sei ebenso gedankt wie insbesondere Herrn Schäfer mit seinem PoWi-LK sowie seinem ganzen Team inklusive jener Helfer*innen, die im Hintergrund die digitale Infrastruktur und Transportlogistik aufgebaut haben. Sie haben unserer Schulgemeinde zu einem seit vielen Jahren so nicht mehr gekannten Erlebnis verholfen: nämlich als Gemeinschaft für ein konkretes gemeinsames Ziel tätig zu sein, welches einerseits nicht unmittelbar an unsere schulischen Inhalte und Zielsetzungen gebunden ist und doch andererseits eng mit ihnen verknüpft ist. ‚Schule‘ als Bildungsinstitution ist auf diese Weise greifbar geworden und aus ihrem Primärcharakter als ‚Abitur-Beschaffungsstätte‘ ausgebrochen; Schüler*innen und Lehrer*innen sind auf diese Weise greifbarer geworden, weil man mit ihnen jenseits der gewohnten, manchmal auch drögen, Settings zu tun hatte; Unterrichtsinhalte sind in ihrer Bedeutung greifbarer geworden, weil sie unmittelbare Effekte haben und weil das ‚bürgerliche‘ Interesse nicht auf der theoretischen Ebene verbleibt, sondern sich in konkretes Handeln umsetzt.

 

Sehr viel wird derzeit über den Sinn und die Funktionalität von Schule gesprochen, angeblich debattiert, eher ziellos zerredet. Dieses vom Kollegen Schäfer und seinem großen Team durchgeführte humanitäre Projekt beweist, dass es in unserer Gesellschaft hinreichend Interesse, Energie und Engagement gerade unter Jugendlichen gibt, die humanitären Selbstansprüche der Europäischen Union zu realisieren. Es beweist zudem, dass der lauten rechtspopulistischen, eher älteren Minderheit „gegen alles“ eine junge aktive Mehrheit für Nächstenliebe, Verantwortung und Hilfsbereitschaft sowie für rationales Handeln in bestimmten Herausforderungslagen entgegensteht. Darüber hinaus beweist das #staywithMoria-Projekt, dass Schule selbst in Pandemie-Zeiten ihrem Bildungsauftrag nachkommen kann, wenn man ihr denn die notwendigen Freiräume gibt und sie nicht unreflektiert auf „Digitalisierung“ beschränkt.

 

Mit herzlichen Grüßen, Ihr

Ingo Baumgarten, Schulleiter