Exkursion des Biologie-Leistungskurses – Gentechnische Experimente an der Uni Gießen

In der Studienwoche des Burggymnasiums, vom 17. bis 21.10.2022, hatten wir,  die Schüler:innen des diesjährigen Bio-Leistungskurses von Frau Rösel-Hillgärtner, drei Tage lang die Möglichkeit im Labor auf dem naturwissenschaftlichen Campus der Justus-Liebig-Universität Einblicke in das Leben als Laborant:innen zu bekommen.

Am ersten Tag wurden wir am Eingang der Laborräume freundlich von einer Mitarbeiterin des Instituts für Biochemie (Institut für Biochemie, AG-Rossbach) empfangen und mit den Laborräumen und Geräten vertraut gemacht. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung und dem Anziehen der Laborkittel konnte es auch schon losgehen. Das Ziel des Laborpraktikums war es, fremde DNA in Bakterien einzubringen, um so ihre Eigenschaften zu verändern. Der erste Tag war mit Vorbereitungen verbunden: DNA wurde vervielfältigt, in passende Stücke geschnitten und anschließend isoliert.

Am darauffolgenden Tag haben wir die DNA-Stücke in vorbereitete Plasmide, kurze ringförmige DNA-Moleküle, eingesetzt, welche dann von den Bakterien (Escherichia coli) aufgenommen wurden. Dadurch sollten diese auch die fremde DNA aufnehmen. Mithilfe der Doktoranden konnten wir die nun transformierten Bakterien auf einem Nährboden ausstreichen, sodass über Nacht Bakterienkolonien heranwuchsen. An diesem zweiten Tag lag mehr Zeit zwischen den einzelnen Arbeitsschritten. Dadurch konnte der Kurs intensiv auf die Prozesse eingehen und diese mithilfe der Mitarbeiter:innen besser verstehen.

Am letzten Tag war die Freude groß, als ein Großteil von uns erfolgreich war! Auf dem präparierten Nährboden konnte man blaue und weiße Bakterienkolonien erkennen, die ebenfalls resistent gegen ein spezielles Antibiotikum waren. Jene Bakterien, die trotz unserer Anstrengungen das Plasmid nicht aufgenommen hatten, starben auf dem Nährboden ab. Eine weitere Überraschung waren der interessante Vortrag über die angewandte Gentechnik in der Agrarwirtschaft und in der Herstellung von wirkungsvollen Pflanzenschutzmitteln von Dr. Timo Schlemmer und eine Führung über den Campus, durch Vorlesungsräume und weitere Forschungslabore der Universität. Abschließend bedankten wir uns bei den Mitarbeiter:innen, die uns unterstützt und diese Erfahrung möglich gemacht haben, mit ein wenig „Nervennahrung“.

In dieser Woche konnten wir einige wichtige Erfahrungen sammeln und praxisnahe Biologie erleben, die so in der Schule nicht denkbar gewesen wären. Dies war nur durch die Mitarbeiter:innen des Instituts für Biochemie möglich, welche uns mit Hilfsbereitschaft und viel Wärme in das Leben als Wissenschaftler:innen eingeführt und so für eine lange, im Gedächtnis bleibende Woche gesorgt haben.

Josephine Daul, Paula Heitmann, Maryam Sahebzadeh