Universitätsorchester Gießen begeistert mit Kammermusik beim zweiten „Burgkonzert“

Sophie Haun, Piccolo-FlöteVon Bach bis Metallica – das Ensemble des Universitätsorchesters Gießen präsentierte am 21. November 2024 in der Aula des Burggymnasiums ein ebenso abwechslungsreiches wie faszinierendes Kammermusikprogramm. Das Konzert, Teil der Reihe „Burgkonzerte“, war der zweite Termin der Veranstaltungsserie und wird den Zuhörenden in positiver Erinnerung bleiben.

Mit einem ungewöhnlichen Auftakt begann der Abend: Das Piepsen eines Weckers, das am Morgen oft nervtötend sein kann, eröffnete den Konzertabend. Nach Einsetzten der Flötentöne von Sophie Haun mit der Piccolo-Flöte ergaben sich im Zusammenspiel mit dem Weckinstrument rhythmisch, harmonische Klänge, die das Publikum sofort in den Bann zog und auf den musikalischen Abend einstimmte.

Gefolgt wurde dieses Duo von einem Quartett, das Stefan Ottersbach, Dirigent des Universitätsorchesters, in seiner Anmoderation als „eine der anspruchsvollsten Formen der Kammermusik“, beschrieb. „Vier Leute zusammen zu kriegen ist schwierig, man muss gemeinsam auf einen Nenner kommen, das ist das Spannende an der Kammermusik“, erklärte er. Gelungen ist dies den vier Musikern auf der Bühne mit Bravour mit dem 3. Satz aus dem Klavierquartett von Robert Schumann in Es-Dur. Den Part am Flügel übernahm Michel Weiss, Lehrer am Burggymnasium und Mitorganisator der Veranstaltungsreihe.

Schnell wechselte er das Instrument und stand beim Stück „Let ist ring“ an der Querflöte auf der Bühne. An den Instrumenten Klarinette, Geige und Cello zeigten die vier Musikerinnen und Musiker vermutlich die europäische Erstaufführung von dem Stück von Max Vinetz, wie Ottersbach spekulierte.

„Nothing else matters“, auch die bekannte Ballade von Metallica erklang an diesem Abend in der Aula des Burggymnasiums. Die kammermusikalische Interpretation für drei Celli kam jedoch ganz ohne elektronische Verstärkung oder typische Rockattitüden wie Headbanging aus.

Den Abschluss des Kammermusikabends bildeten „nikolausige Variationen“. Vorweihnachtliche Musikstücke wurden im Stil großer Komponisten wie Bach, Mozart, Sinatra, Cage und vielen weiteren präsentiert und zeigten die große künstlerische Vielseitigkeit der Musikerinnen und Musiker.

Das Publikum zeigte sich begeistert und spendete anhaltenden Applaus. Für die Schulgemeinde wird die Veranstaltungsreihe am 12. Dezember in einem Konzert in der Mittagspause in der Aula des Burggymnasiums fortgesetzt.

HA