Und auf einmal war das Schulleitungsteam nur noch zu dritt. Die Verabschiedung von gleich zwei Mitgliedern der Schulleitung des Burggymnasiums am vergangenen Mittwoch (Nachtrag vom 26.06.2019) ist so einzigartig wie traurig zu gleich.
Nach der Verabschiedung des ehemaligen Schulleiters Dr. Lothar Korger im Januar 2017 feierte das Burggymnasium dieses Mal den wohlverdienten Ruhestand der Leiterin für den Fachbereich III (Naturwissenschaften) Dr. Dagmar Zender und des stellvertretenden Schulleiters sowie Studienleiters Rolf-Dieter Edinger. Der Schulleiter Ingo Baumgarten entließ die beiden nach emotionalen Worten am 26. Juni 2019 aus dem Schuldienst.
Neben langjährigen und auch ehemaligen Kolleginnen und Kollegen fanden sich auch die Familien und Ehrengäste an diesem sehr heißen Mittag zusammen, darunter auch der ehemalige Weggefährte Edingers, Dr. Korger. „Ambivalenz“ war eines seiner ersten Worte, die er in seiner Rede an den Studiendirektor und Freund „Ede“ richtete. Übersetzt sei darunter eine Mehrdeutigkeit oder auch innere Zerrissenheit zu verstehen. Diese Zerrissenheit werde darin deutlich, dass man sich gar nicht entscheiden könne, ob man den nun neu beginnenden Lebensabschnitt mit Familie und Enkel herbeisehne oder ob man doch dem Abschied stärker bedauere. Eines sei klar: Herr Edinger aber auch Frau Dr. Zender werden eine nicht minder große Lücke hinterlassen als damals beim Abschied von Dr. Korger.
Die Studiendirektorin Frau Dr. Zender sei ein unermüdliches Mitglied der Schulgemeinde gewesen, so Baumgarten in seiner Rede. Allen Belastungen, die der Schulalltag einfordert, zum Trotz habe sie sich nie beschwert und im Gegenteil durch ihr herausragendes Engagement das Burggymnasium bereichert und weiterentwickelt. Sie organisierte beispielsweise den jährlich stattfindenden Tag der offenen Tür, leitete die Lernmittelfreiheitbibliothek (LMF) und organisierte im Bereich Beratung und Prävention die Verkehrserziehung und die Gesundheitsprävention in Kooperation mit der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung (ÄGGF). Das Ganze nahm Sie auf ihre Schultern, obwohl Sie mit der Leitung des naturwissenschaftlichen Fachbereichs ohnehin eine zentrale Funktion besetzte und nicht wegzudenken gewesen wäre. Es sei an dieser Stelle angebracht, ein bekanntes Sprichwort zu paraphrasieren: „Hinter jeder erfolgreichen Schule steht eine starke Frau“, im Fall von Dr. Zender ohne Zweifel.
Herr Edinger selbst sagte, er sei damals mehr oder weniger zufällig in die Schulleitung „gerutscht“ – eine Entscheidung, die er bis heute nie bereut habe. Der Personalratschef und langjähriger Kollege Edingers Rainer Waas ehrte seine Rolle am Oberstufengymnasium mit Loyalität, Besonnenheit und Zuverlässigkeit. In kontroversen Situationen habe er stets Rückgrat gezeigt und zu seinen Entscheidungen gestanden. All diese Eigenschaften stellte er täglich unter Beweis, auch in seiner kurzen Zeit als kommissarischer Schulleiter nach dem Abschied von Dr. Korger.
„Ich weiß gar nicht, was ich am meisten vermissen werde“, sprach Herr Edinger bei seinen Abschiedsworten. Sei es der letzte Schultag vor den Sommerferien, der Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern oder Kolleginnen und Kollegen, für die er stets eine offene Tür hatte, oder auch die alltäglichen kleinen Erfahrungen, wie ein Dankeschön für eine gelungene Stundenverteilung. Zu seinem Tätigkeitsfeld gehörte insbesondere die Stundenplangestaltung, eine Aufgabe, deren herausfordernder Ruf ihr meist und vollkommen zurecht vorauseilt. Ihm sei sicher das ein oder andere Mal der „perfekte Plan“ gelungen, ehrte ihn der stellvertretende Schulleiter der Henry-Benrath-Schule Peter Schäfer. Darin bestehe kein Zweifel.
Auch kein Zweifel besteht darin, dass Frau Dr. Zender und Herr Edinger im Burggymnasium stets einen Platz haben werden. Sie werden uns fehlen.